Alois Carigiet

Alois Carigiet wurde am 30. August 1902 in Trun in der „Casa Carigiet“ geboren. Im grossen Haus neben der Pfarrkirche wuchs er als 7. von 11 Geschwistern auf. Die bäuerlich intakte Umgebung hat ihn geprägt und war zeitlebens Inspirationsquelle für sein künstlerisches Schaffen. 1911 zog die Familie Carigiet nach Chur – für den 9-jährigen Alois eine einschneidende Veränderung.

Nach der Lehre als Dekorationsmaler arbeitete er ab 1923 Zürich in einem Grafikatelier in Zürich, eröffnete 1927 sein eigenes Atelier und erwarb sich eine Reputation als Plakat- und Dekorationsmaler, vor allem für das Cabaret Cornichon, welches er mit seinem Bruder Zarli mitgegründet hatte.

Seine Arbeit bewegte sich aber immer in gleichen Bahnen; die Gefahr, sich in der Routine zu verlieren war gross. Von der riesigen Arbeit für die Landesaustellung 1939 ermüdet, beschloss Carigiet, in die Heimat zurückzukehren.

In Platenga bei Obersaxen, im „Hüs am Bach“, fand er wieder seine gewohnte Umgebung und die nötige Ruhe, um den Schritt vom Grafiker zum unabhängigen Kunstmaler zu wagen. Hier fand er den Weg zu seiner eigenen Kunstform. Die Beobachtungsgabe, die Lust am Erzählen, das Gefühl für das Wichtige und die Liebe für die einfachen Dinge des Lebens bestimmten fortan seine Art zu malen. Seine Malerei umfasst neben den berühmten Kinderbüchern Landschaftsbilder, Szenen aus der Tierwelt, Bräuche, Harlekinaden, grosse Waldgemälde usw. Nach seiner ersten Ausstellung 1940 im Kunstmuseum Chur stellte Carigiet regelmässig seine Werke in der Schweiz aus, später sogar in Japan.

1945 erschien mit „Schellenursli“ sein erstes Kinderbilderbuch mit dem Text von Selina Chönz, das zu einem riesigen Erfolg wurde. Es folgten mit den Jahren fünf weitere Kinderbücher, zum Teil mit seinen eigenen Texten. Sehr bekannt sind auch seinen Wandmalereien „Allegro con spirito“ im Muraltengut in Zürich, Fassademalereien in Stein am Rhein und das Wandbild im Grossratssaal in Chur „Die Vereinigung der Bünde“. Für Alois Carigiet zählten diese Wandbilder zu seinen wesentlich Werken.

1960 kehrte er endgültig in sein Heimatdorf Trun zurück und richtete sein Atelier im Elternhaus seiner Mutter in Flutginas ein. In Trun zeugen verschiedene Wandmalereien von seiner Zuneigung zum eigenen Dorf. 1966 erhielt Carigiet zum zweiten Mal den Schweizer Jugendbuchpreis sowie die internationale Hans Christian Andersen Medaille. 1974 verlieh im der Kanton den Bündner Kulturpreis.

Alois Carigiet starb am 1. August 1985 und fand im Friedhof von Trun seine letzte Ruhe.

Für die 4.-6. Primarklassen, gibt es ein Lehrmittel, Informationen dazu hier.

Wandmalereien von Alois Carigiet in der Surselva

Parallel zur Sonderausstellung 2022 „Alois Carigiet – L’inscenatur“ erscheint die informative Broschüre „Alois Carigiet – Wandmalereien in der Surselva“.
Die Broschüre kann bei uns per E-Mail oder Telefon für CHF 10.- bestellt werden.
Hierzu die Wegbeschreibungen zu den Standorten: